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Grossbanken: Aktienkurs und Boni

Geldratgeber vom 20. März 2014

Bereits übertreffen sich UBS und andere Grossbanken wieder mit Boni-Ausschüttungen. Viele Aktionäre und Bankkunden machen die Faust im Sack.

Am 18. Mai stimmt das Schweizervolk erneut über ein wirtschaftspolitisch stark umstrittenes Volksbegehren ab. Es ist die Mindestlohn-Initiative der Gewerkschaften, die einen Stundenlohn von mindestens 22 Franken für alle Arbeitnehmer in der Bundesverfassung verankern will. In Deutschland, dem wirtschaftlich stärksten Land in der EU, schickt man sich an, den gesetzlichen Mindestlohn auf Euro 8.50 anzuheben. Das sind Fr. 10.50, also nicht einmal die Hälfte von dem, was künftig in der Schweiz bezahlt werden soll. Logisch, dass derartige Unterschiede gefährliche Auswirkungen haben könnten.

UBS: Tiefe Dividende – hohe Boni

Was die UBS in Sachen Salär- und Bonus-Politik jüngst wieder eingeläutet hat, ist förmlich Wasser auf die Mühle der Mindestlohn-Initiative. Während der UBS-Aktienkurs vor der Finanzkrise noch über 70 Franken lag, dann auf 10 absackte, vermochte er seither die 20-Franken-Schwelle nicht mehr zu überwinden. Die Dividende, die im Jahr 2007 noch stolze Fr. 2.20 betragen hatte, ist mit 25 Rappen weiterhin im Keller. Nichtsdestotrotz werden die Manager-Bezüge wieder flott in die Höhe geschraubt. Mit 11,4 Millionen bedient wird Investmentbank-Chef Orcel, gefolgt von CEO Sergio Ermotti mit 10,7 und VR-Präsident Axel Weber mit 6,1 Millionen. Das sind Zunahmen gegenüber dem Vorjahr von 20 – 69 %, für mich schlicht eine Unverfrorenheit! Gemessen an der Dividende von 2007 und dem damaligen Gesamtbezug des gescheiterten VR-Präsidenten Marcel Ospel von 26 Millionen hätten Ermotti und Weber heuer höchstens 3 – 4 Millionen zugut. Gespannt darf man sein, ob die Credit Suisse gleich unverfroren vorgehen wird.

Geht Abzockerei weiter?

Es ist logisch und konsequent, wenn die Protagonisten der Mindestlohn-Initiative nun mit diesem Argument in den Abstimmungskampf ziehen: Wenn die dort oben wieder derart abkassieren, sollen diejenigen, die ihr Büro putzen, mindestens 22 Franken pro Stunde erhalten. Das wären dann immerhin 4‘000 Franken pro Monat oder rund 50‘000 pro Jahr. Aber, so mag man nun einwenden, wir hätten inzwischen doch der „Abzocker-Initiative“ zugestimmt. Nützt die denn nichts? Deshalb zur Erinnerung: Thomas Minders Initiative verlangte keine „Deckelung“ der Bezüge von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung, sondern lediglich volle Transparenz, Genehmigung durch die Generalversammlung sowie das Verbot von Voraus- und Abgangsentschädigungen.

von Maximilian Reimann