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Fragwürdige Anlageempfehlungen im „Sonntag“?

Geldratgeber vom 23. Januar 2014

Ein Leser, selber im Anlagesektor tätig, ist höchst erstaunt über die „himmlischen“ Anlageempfehlungen, die er allwöchentlich in der Zeitung „Schweiz am Sonntag“ zu lesen bekommt. Dort werde genau das praktiziert, was ich eben in meinen Empfehlungen zum Jahreswechsel gebrandmarkt hätte. Ich riet zur Vorsicht gegenüber heissen Tipps, insbesondere in Nebenwerten mit kleinem Umsatzvolumen. Der Leser wörtlich: „Titel mit kleinem Volumen sollten gar nicht in Zeitungen empfohlen werden.

Das Treiben dieses Geldberaters François Bloch, aber auch Redaktion und Verlag selber, sollten einmal von der Finanzmarktaufsicht näher überprüft werden. Selbst wenn Herr Bloch behauptet, weder privat noch mit seinem Li-Fonds Eigengeschäfte in diesen Titeln zu tätigen, können Leute aus seinem Umfeld dank Vorausinformationen immer noch zweifelhafte Millionen auf dem Buckel anderer scheffeln.“

Wenn wir uns mal die „Sonntag“-Empfehlungen vom 5. Januar näher vor Augen führen, kann man dem Leser durchaus Recht geben. Da finden sich nämlich u.a. folgende Titel:

  • Austriamicrosystems, ein österreichischer Halbleiterproduzentmit Sitz in Unterpremstätten/Steiermark
  • U-blox Holding, Hersteller von Halbleitersystemen mit 400 Mitarbeitern in Thalwil
  • Cosmo Pharmaceutical, kleines Pharmaunternehmen mit Sitz in Lainate bei Mailand
  • Marine Harvest, norwegischer Zuchtlachskonzern, der wegen angeblich ökologischen Verstössen in der Kritik steht
  • IVF Hartmann, Verbandstoffhersteller in Neuhausen (SH), mit 340 Mitarbeitern und deutschem Mehrheitsaktionär
  • Leonteq, 2013 aus der EFG ausgegliederter Anbieter von strukturierten Finanzprodukten, mit Raiffeisen als grösstem Einzelaktionär

Meine Schlussfolgerung: Nichts gegen diese börsenkotierten Unternehmen. Aber sie eignen sich ihres engen Marktes wegen nicht für Klein- und Normalanleger, umso mehr hingegen für verschlagene Spekulanten!

von Maximilian Reimann