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Auch im Ausland wird Abzockerei begrenzt
Die Volksinitiative gegen die Abzockerei auf den Teppichetagen börsenkotierter Unternehmen erhält im Ausland rege Gefolgschaft. Am weitesten fortgeschritten ist man in der EU. Da soll eine klare Obergrenze für Bonuszahlungen und dergleichen eingeführt werden, die bereits ab 2014 in Kraft sein dürfte. Danach darf es ohne ausdrückliche Zustimmung der Aktionäre keine zusätzlichen Entschädigungen mehr geben, die höher sind als das eigentliche Gehalt. Daniel Vasellas ursprünglicher 72-Millionen-Deal für Nichtstun, damit er also nicht zur Konkurrenz abwandert, wäre ein Ding der Unmöglichkeit.
Trotzdem wird man bei Economiesuisse und ihren Trabanten nicht müde, das Lied von der Schwächung des hiesigen Unternehmertums und der Abwanderung von tüchtigen Spitzenkräften bei einem Abstimmungs-Ja weiter zu zelebrieren. Gar zu einem törichten Vergleich liess sich der Chefredaktor der sonst besonnenen NZZ hinreissen. Er schrieb noch vor drei Tagen: „Die Schweizer tun sich schwer mit materiellem Erfolg, ausser dieser rühre an den Nationalstolz. Bei Roger Feder jubelt die Volksseele, bei Daniel Vasella kocht sie.“ Über diesen Vergleich kochte es dann förmlich in der NZZ-Leserschaft. Prägnanteste Reaktion darauf war m.E. diese: „Vasella ist ein austauschbarer Angestellter; Federer hingegen ist selbständiger Unternehmer und keinesfalls austauschbar!“ Und 12 Millionen pro Jahr, wenn er nicht mehr gegen die Konkurrenz antritt, wird ihm wohl auch niemand bezahlen…
Maximilian Reimann
28.02.2013