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Lohnte sich 3a-Sparen noch?


Geldratgeber vom 17. November 2011

von Maximilian Reimann

Das Zinsniveau ist tief, die Börsenlage schlecht. Das sind nicht eben günstige Voraussetzungen für Anleger, die nach „sicheren und rentablen“ Produkten Ausschau halten.

Diese Erkenntnis gilt auch für das gebundene Vorsorgesparen im Rahmen der Säule 3a. Trotzdem soll, wer im Erwerbsalter steht, diese Sparmöglichkeit voll ausschöpfen. Zur Erinnerung: Unselbständig Erwerbende können bis zum 70. Altersjahr heuer Fr. 6‘682.00 in die Säule 3a einzahlen und diesen Betrag voll vom steuerbaren Einkommen abziehen. Bei selbständig Erwerbenden ohne berufliche Vorsorge (2. Säule) beläuft sich der Betrag gar auf maximal Fr. 33‘408.00. Eine Sicherheitsmassnahme würde ich aber einhalten:

Nur Zinskonto, keine Wertschriften!
Das ist meine Empfehlung. Viele Banken und Anlageberater teilen sie nicht und verweisen auf die mageren Renditen, die man auf 3a-Konten erzielt. Sie wollen der Kundschaft lieber Wertschriftenlösungen schmackhaft machen, mit Aktienanteilen so zwischen 25 – 50 %. Klar, da spielt auch noch eine Portion Eigeninteresse mit, denn die Bank verdient im Wertschriftengeschäft mit. Wenn die Rechnung aber auch für den 3a-Anleger aufgeht, ist das in Ordnung. Nun hat aber eben das VZ Vermögenszentrum eine Erfolgsanalyse veröffentlicht, die verheerend ausfällt. Wer seit 1999 ein 3a-Portfeuille besitzt, hat pro Jahr eine Rendite zwischen 0,29 % (UBS) und 2,87 % (Swisscanto) eingefahren. Ist man seit 2005 dabei, ergeben sich jährliche Renditen zwischen 0,72 % (UBS) und 2,59 % (CreditSuisse). Und wer anfangs 2010 eingestiegen ist, verlor im schlechtesten Fall 4,63 % (Swisscanto) und kam im besten Fall auf eine Rendite von 2,79 % (Credit Suisse). Praktisch alle Banken weisen seit dem Jahr 2008 auf den von ihnen gemanagten 3a-Portefeuilles Verluste aus.

Ohne Risiko mehr Ertrag
Wer seine 3a-Gelder auf einem simplen Zinskonto stehen gelassen hat, liegt seit Jahren klar im Plus. Risikolos kommt man da samt Zinseszins auf jährliche Renditen von 2 – 3 %. Im Moment sieht die 3a-Zinsparade so aus:

WIR Bank 2,15 %
Credit Suisse 2,125 %
Raiffeisen 2,0 %
PostFinance 2,0 %
NAB 1,875 %
Valiant Bank 1,875 %
Migros Bank 1,75 %
UBS 1,75 %
AKB 1,625 %

Zum Vergleich die Obligationen-Zinsen
Die 3a-Zinsen fallen spesenfrei an und unterliegen auch nicht der Einkommenssteuer. Man darf sie deshalb mit Fug und Recht als attraktiv bezeichnen. Machen wir doch den Vergleich mit den Zinssätzen der Neuemissionen im Obligationenmarkt. Da verzinst die AKB ihre neue 7-jährige AAA-Anleihe gerade noch mit 1,25 %. Hinzu kommt die Courtage beim Kauf, eine jährliche Depotgebühr sowie die Einkommenssteuer auf dem Ertrag. Es verbleibt dem Anleger also praktisch nichts mehr. Mit der 7-jährigen Anleihe der Zürich Versicherung fährt man immerhin 2,375 % ein. Die Zinsdifferenz rührt von der klar tieferen Bonität der Zürich (A+) her. Spitzenreiter im aktuellen Emissionskalender ist der deutsche Baustoffkonzern Heidelberg Cement. Er nimmt eine 6-jährige CHF-Anleihe auf und bietet dafür „astronomische“ 7,25 %. Die Bonität wird mit BB eingestuft, d.h. dass der Schuldner bei anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit seine finanziellen Verpflichtungen nicht angemessen erfüllen könnte.