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Leserbrief von Ständerat Maximilian Reimann zur aargauischen Volksabstimmung vom 15. Mai 2011 über die Umfahrung in Mellingen.
Stellen Sie sich vor, liebe Leserin, lieber Leser, Sie müssten in Ihrem engen Städtchen oder Dorf alltäglich gegen 20‘000 Autos an sich vorbeiziehen lassen! Ihre Kinder müssten durch eben diesen Verkehr zur Schule, Ihre betagte Mutter zum Einkaufen. So ist es vielerorts, im Inland wie im Ausland. Und diejenigen, die in den 20‘000 Autos sitzen, fahren ja nicht einfach zum Vergnügen oder Zeitvertreib durch Engpässe innerorts. Sie sind auf das Auto angewiesen und müssen dort durch.
Nun winkt dem Städtchen Mellingen das Glück, diesen Engpass mit kantonaler Unterstützung beseitigen zu können. Dagegen hat das rot-grüne Lager, einschliesslich der derzeit recht umjubelten Grünliberalen, das Referendum ergriffen. Das letzte Wort hat nun das Volk. Mancher Staatsbürger, der kaum je durch Mellingen fährt, mag sich nun fragen, was er selber von diesen 36 Millionen denn habe? Zugegeben, diese Kosten sind hoch. Sie entsprechen aber den schweizerischen Standards, die man von mir aus ohne weiteres vereinfachen könnte, ja müsste.
In der Sache Mellingen appelliere ich trotzdem grundsätzlich zur Solidarität. Mit überwiegender Mehrheit sehnt man sich in der Gemeinde die Umfahrung herbei und erhofft sich dadurch wieder mehr Lebensqualität im Zentrum. Vielleicht geht es morgen in Ihrer Gemeinde um ein ähnliches Projekt. Dann wären auch Sie auf die Solidarität des Aargauervolkes angewiesen. Solidarität ist eine Tugend. Deshalb stimme ich am 15. Mai klar für diese Umfahrung.
Maximilian Reimann, Ständerat, Gipf-Oberfrick