Sind Alternative Energien als Anlagen geeignet?
Geldratgeber vom 6. April 2011
von Maximilian Reimann
Nach der verheerenden AKW-Katastrophe in Japan stellt sich an den Finanzmärkten vermehrt die Frage, ob damit die Stunde für alternative Energien eingeläutet wurde und ob auch private Anleger daran teilhaben können?
Alternative bzw. erneuerbare Energien nehmen in der Forschung und Entwicklung seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert ein. Ja wenn man die traditionelle Wasserkraft auch noch dazu zählt, was per definitionem logisch ist, dann kann man gar von einer angestammten Industriebranche reden. Wesentlich jünger sind natürlich Wind- und Solarenergie, Geothermie, das Potenzial der Biomassen sowie die energetische Nutzung von Ebbe und Flut. Diese Bereiche haben durch die Fukushima-Katastrophe nun zusätzliche Impulse bekommen. Anleger können in diese neuen industriellen Sektoren aber schon seit einiger Zeit investieren. Wer es allerdings gemacht hat, der hat per saldo herbe Verluste einstecken müssen. Wird sich das nun ändern?
Wenn überhaupt, dann in Fonds
Weil Anlagen in alternative Energien als „sympathisch“ gelten und vor allem auf das Interesse von „ökologisch“ ausgerichteten Leuten stossen, hat sich die Finanzindustrie schon lange dieser Sparte angenommen. Es sind vor allem Fonds, die hier spezifisch engagiert sind, darunter auch die nachstehend aufgeführten drei spesengünstigen ETF. Aber auch diese haben, sofern sie schon länger aktiv sind, massiv an Wert eingebüsst. Zu einer leichten Erholung ist es eben als Folge des Fukushima-Desasters gekommen. Ob es in diesem Stil weiter geht, weiss jedoch niemand. Wer als Anleger mitmachen will, der sollte sich ausschliesslich auf Fonds beschränken. Einzeltitel sind wegen des hohen Risikos tunlichst zu meiden. Zudem sollte man nicht übersehen, dass diese Werte auf EUR und USD lauten. Das heisst, für Schweizer Anleger kommt noch ein – wenn auch geringfügiges – Währungsrisiko hinzu. In der Schweiz am meisten verbreitet sind die folgenden drei Exchange Traded Funds (ETF):
Ishare S&P Clean Energy
Börsenkotiert unter Valor-Nr. 3‘246‘465
Kurs aktuell: USD 10.75
Höchstkurs von 2007: USD 34.00
Tiefstkurs von 2009: USD 6.00
Dividende: USD 0.0421
Die Ishare-Funds werden von der grossen US-Investmentgesellschaft Black Rock Inc., New York, verwaltet.
Lyxor New Energy
Börsenkotiert unter Valor-Nr. 3‘466‘091
Kurs aktuell: EUR 20.40
Höchstkurs von 2008: EUR 38.00
Tiefstkurs von 2009: EUR 15.00
Dividende: EUR 0.03
Lyxor ist eine Tochtergesellschaft der franz. Grossbank Société Générale.
CS ETF on Global Alt. Energy
Börsenkotiert unter Valor-Nr. 12‘057‘883
Die Credit Suisse hat diesen Fonds vor zwei Monaten lanciert. Seither bewegt er sich kursmässig zwischen dem Ausgabepreis von USD 59.00 und USD 63.50. Aktuell steht er bei USD 63.00.
ABB, Siemens, GE
Vor grösseren Engagements in Titel der Alternativenergien rate ich ab. Ökologisch ausgerichtete Anleger mögen sie als Depotbeimischung in Erwägung ziehen, wenn immer möglich aber mit einem recht langen Anlagehorizont. Persönlich würde ich Aktien von ABB, Siemens oder General Electric ganz klar den Vorzug geben. Diese Firmen sind in der Energietechnik weltweit führend und profitieren m.E. deutlich stärker vom Fukushima-Effekt.
Zahlt die FIFA Steuern?
Der Weltfussballverband FIFA, der in Zürich seinen (feudalen) Sitz hat und seit 1998 vom Schweizer Joseph Blatter präsidiert wird, kommt immer wieder ins mediale Feuer. So wird ihm u.a. vorgeworfen, er bezahle keine Steuern und gewisse FIFA-Mitarbeiter seien zudem steuerprivilegiert.
Solche Vorwürfe kratzen natürlich auch am Image des schweizerischen Rechtsstaates. Deshalb wollten wir im Parlament aus erster Hand in Erfahrung bringen, ob dem so sei und trafen uns in der März-Session mit Führungsverantwortlichen der FIFA zu einer Aussprache in Bern, mit folgenden Erkenntnissen:Weltweit heiss begehrtDie FIFA ist von anderen Ländern heiss begehrt. Man buhlt mit Lockvögeln um Sitzverlegung, zur Hauptsache natürlich mit Steuer- und anderen Privilegien. Die FIFA gedenkt nicht, die Schweiz zu verlassen.1 Mio. direkte SteuernDie FIFA ist nicht gewinnorientiert. Ihre hohen Einnahmen, insbesondere aus der Organisation der Fussball-WM, werden zweckgebunden wieder ausgegeben. Trotzdem entrichtet die FIFA direkte Steuern von 1 Million Franken.10 Mio. EinkommenssteuernDie FIFA beschäftigt in Zürich 360 Leute. Diese beziehen Bruttolöhne von insgesamt 63 Millionen, was Einkommenssteuern von mindestens 10 Mio. Franken ergibt. Steuerlich privilegiert ist niemand.4 Mio. Quellensteuer und AHVJährlich findet sich eine grosse Zahl ausländischer FIFA-Offizieller zu verschiedensten Zwecken und Tätigkeiten in Zürich ein. Auf den von ihnen bezogenen Entschädigungen liefert die FIFA rund 4 Mio. Franken an Quellensteuern und AHV ab.