Nachwort zum neuen UBS-Debakel
Den Schaden tragen die Aktionäre!
Es ist kein Schleck, UBS-Aktionär zu sein. Einmal mehr haben sie massive Kursrückschläge erlitten. Mit 10 Franken liegt der UBS-Kurs wieder dort, wo er vor 20 Jahren lag. Seit drei Jahren gab es keine Dividende mehr, und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Als Vermögen darf man diese Depotposition aber trotzdem versteuern…
Wer aber sind diese geprellten Aktionäre? Nebst dem Grossaktionär GIC, einem Staatsfonds von Singapur, sind es u.a. auch viele Pensionskassen, der AHV-Fonds, eine grosse Zahl von Kleinaktionären und - nicht zu vergessen – Tausende von gegenwärtigen und ehemaligen UBS-Angestellten, die Boni in Aktienform erhalten haben und auf diesen abgewerteten Positionen nun sitzen bleiben. Das halbe Land gehört zu den Geschädigten und ihre Losung dürfte wohl sein: Nie mehr Aktien von Grossbanken! Aber noch hat man sie, und auf dem aktuellen Niveau sich davon zu trennen, ist nicht jedermanns Sache. Wer sich hingegen auch als UBS-Aktionär konsequent einer Stopp-loss-Strategie bedient, ist auf wohl deutlich höherem Kursniveau noch mit dem Schrecken davon gekommen…
Sicher ist aber, dass es so nicht weiter gehen kann. Auch ich ging davon aus, dass die UBS nach dem Katastrophenjahr 2008 ihr internes Kontrollsystem perfektioniert und dem Casino-Kapitalismus im Eigenhandel klare Grenzen gesetzt hat. Das war offensichtlich nicht der Fall. Erneut trieb der Anreiz auf hohe Erfolgsboni gewisse (Jung)-Investmentbanker zu verantwortungslosen Risiken. Damit muss Schluss sein. Niemand versteht es mehr, dass dort die höchsten Salär- und Bonusbezüge erzielbar sind, wo das Eigeninteresse von Managern und das Gesamtwohl der Bank in keiner Weise mehr deckungsgleich sind!