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Die "Alliance F" ist nicht repräsentativ

Zum Politlobbyismus der Schweizer Frauen.

Wenn es um gesellschaftliche Anliegen oder politische Urnengänge geht, servieren uns die Schweizer Medien und insbesondere das SRG-Fernsehen immer wieder die „Alliance F“ als diejenige Organisation, die im Namen der Schweizer Frauen spricht und primär für deren Interessen eintritt. So auch wieder bei den jüngsten Volksabstimmungen über die Ausschaffungsinitiative oder eben bei der Waffeninitiative. Als Präsidentin fungiert die frühere Zürcher CVP-Nationalrätin Rosmarie Zapfl, die so ziemlich am linken Rand ihrer Partei positioniert ist. Der Alliance F gehören nach eigenen Angaben zwar 140 Frauenorganisationen und 400 Einzelmitglieder an. Aber ihre Durchschlagskraft ist offensichtlich gering und beschränkt sich auf das politische Spektrum links der Mitte. Wäre dem anders, hätte die Ausschaffungsinitiative klar abgelehnt und die Waffeninitiative haushoch angenommen werden müssen.

Es ist sicher erfreulich, dass es eine Alliance F gibt, die politisch aktiv ist. Aber weder Frau Zapfl noch die Medien sollten so tun, als verkörpere dieser Dachverband die Schweizer Frauen per se. Hier wären mehr Transparenz und damit mehr Redlichkeit angebracht. Dass es auf der rechten Seite des politischen Spektrums kein Gegenstück zur linkslastigen Alliance F gibt, mag man auf den ersten Blick bedauern. Aber zweifellos versprechen sich die bürgerlichen Frauen mehr davon, ihre politischen Kräfte gezielt in die bürgerlichen Parteien einzubringen und daselbst auf die abstimmungsrelevanten Parolenfassungen einzuwirken. Der Erfolg gibt ihnen offensichtlich recht!

Maximilian Reimann, Ständerat, Gipf-Oberfrick